Die Nachbildungen

Detail der Nachbildung des Winterschlafes. Einige Siebenschläfer, die in ihrem Nest schlafen, in dem auch einige Nahrungsvorräte vorhanden sind. (foto F. Padovan)

Die Nachbildungen
     Im zweiten Stockwerk des Museums sind fünf Nachbildungen von Umwelten aufgebaut, mit dem Ziel die verschiedenen Ökosysteme in ihrer Vielschichtigkeit darzustellen, aber auch um die besondere Anpassung, je nach dem Typ der Umwelt, hervorzuheben. Zum Beispiel wird der Winterschlaf gezeigt, wo man den Siebenschläfer und das Murmeltier (Nachbildung 1) betrachten kann. Das Anpassungsvermögen auf den Wiesen im Hochgebirge wird vom Alpenschneehuhn, dem Schneehasen und dem Hermelin dargestellt und der Wettstreit der Balzzeit zwischen Männchen der gleichen Art wird vom Birkhuhn veranschaulicht (Nachbildung 2).
     In einem Ökosystem der Seelandschaft spielt das Rohr eine entscheidende Rolle, um das Nisten der Sumpfvögel zu garantieren; es bietet aber auch wunderbare Beispiele für das Anpassungsvermögen der Zwergdommel oder der Fähigkeit der Sumpfschnepfe sich anzupassen, sie scheint mit ihrem Schnabel ideal, um im Schlamm zu scharren (Nachbildung 3).
Zum Schluss begegnen wir einigen großen Tieren, die in diesem Stockwerk Platz finden, wie die folgenden Huftiere: den Hirsch, das Reh, die Gämse und den Damhirsch (Nachbildung 4).
     Auch der Urmensch war direkt von den Ressourcen, welche die strenge Umwelt des Tales von Belluno anbot, abhängig: er besetzte Unterstände in den Felsen, kleidete sich mit Fellen, bearbeitete den Kieselstein und hinterließ Spuren von Höhlenmalereien (Nachbildung 5).

Der Urmensch
     Die Darstellung des Familienlebens der Urmenschen am Ende des höheren Paläolithikums und des Mesolithikums vor 12.000 bis 6.500 Jahren.
     Der Mensch ernährte sich von der Jagdbeute und von der wildwachsenden Vegetation, die er sammelte.
     Das Gebiet von Belluno ist zur Jagdzeit, in den wärmeren Monaten des Jahres, zuerst von den Jägern der Epoche, die nach der „La Gravette“ (Frankreich) kam, durchstreift worden. Spuren ihrer Anwesenheit haben sie in Val Cismon bei Feltre, bei den Unterschlüpfen von Villabruna und auf der Hochebene des Cansiglio in den Lokalitäten Palughetto und Bus de la Lum hinterlassen. Später, zwischen 9000 bis 6500 haben Gruppen aus dem Mesolithikum noch auf der Hochebene des Cansiglio in der Lokalität Casera Lissandri und ihrer Umgebung und in der Nähe von Antro de le Mate Spuren hinterlassen. Es gibt noch andere Beweise dazu in verschiedenen Orten der Dolomiten auch bis auf über 2000 m Höhe, unter ihnen erinnern wir an: Mondeval de Sora, il Passo Giau, Forcella Alleghe, Forcella Staulanza, Forcella Pecol und Passo Valparola.
     Das Gebiet von Belluno kann sich mit zwei Fundstellen mit Grabstätten aus dieser Epoche rühmen: die erste befindet sich in Val Cismon, sie gehörte einem Jäger, der vor etwa 12.000 Jahren gestorben ist und hier mit bemalten Kieselsteinen begraben wurde; die zweite Grabstätte aus dem Mesolithikum, etwa 7000 Jahre alt, wurde in Mondeval de Sora aufgefunden. Diese Jäger verbargen sich in natürlichen Höhlen in den Felsen.

Die Makrosäugetiere der Provinz von Belluno
     Die Nachbildung stellt einige große Säugetiere in ihrer natürlichen Umwelt dar; ein Hirsch, die Gämse, zwei junge Rehe und ein junger dunkler Damhirsch sind hier ausgestellt.
      Außer den hier ausgestellten Arten leben heute auf den Gebirgen von Belluno Steinböcke und Mufflonen (original aus Sardinien), ab und an erscheinen auch Wildschweine.

Feuchtgebiete: das Röhricht
     Es ist die typischste und weiteste feuchte Umwelt der Provinz von Belluno dargestellt, die des Sees von S. Croce.
      Hier erkennt man das Teichrohr, die Segge, Moose und Torfmoose sowie verschiedene Vögel.
      Man sieht die Zwergdommel, sie passt sich sehr gut an das Schilf an, das Weibchen einer Stockente mit ihren Küken neben dem Nest, ferner drei Sumpfschnepfen, eine im Flug, eine die sich neben einem Baumstamm am Boden tarnt, eine andere auf der Nahrungssuche im Substrat und zwei Libellen zwischen dem Schilf.

Die alpine Zone
      In der Nachbildung sieht man: das Alpenschneehuhn, welches im Winter eine weiße Farbe annimmt, um sich an die Umwelt anzupassen; das Birkhuhn, zwei Männchen auf der Balz, und das Hermelin oder Große Wiesel.
      Die typischsten Vögel dieser Gebiete sind: das Auerhuhn, das Birkhuhn, das Alpenschneehuhn, das Haselhuhn und der Adler.
      Unter den grasfressenden Säugetieren erinnern wir an den Steinbock, die Gämse, das Reh, den Hirsch, den Schneehasen und das Murmeltier. Zu den räuberischen Säugetieren gehören der Rotfuchs, das Hermelin (im Winter ist es weiß), das Wiesel und der Baummarder.

Der Winterschlaf
     Unter Winterschlaf versteht man das Ruhen der Aktivität einiger Säugetiere während der Winterzeit, wie z.B. beim Murmeltier, beim Gartenschläfer, beim Siebenschläfer und der Haselmaus; unvollständig ist der Winterschlaf beim Dachs, beim Eichhörnchen und beim Braunbären. Unter den Fledermäusen gehen einige in den Winterschlaf, während andere in wärmere Gebiete ziehen.
     Mit dem Winterschlaf verringert sich die Herztätigkeit, die Atmung und die Körpertemperatur, die jedoch einige Grade höher als die Temperatur der Umwelt bleibt.
     Die Vögel, die wie die Säugetiere warmblütig sind, verbringen den Winter in wärmeren Gebieten.
     Auch einige Säugetiere ziehen im Winter für kurze Zeit in wärmere Gebiete zurück; unter ihnen befinden sich einige Hirschartige, der Hase und der Fuchs.